Crossover-Effekte und Innovation
Siebenter Österreichischer Kreativwirtschaftsbericht
Wirtschaftsfaktor Kreativwirtschaft
Die spezifischen Charakteristika der Kreativwirtschaft machen sie zur wichtigen Partnerin der Wirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Im Hinblick auf neue Arbeitsweisen und -modelle sowie auf die Art der Kooperations- und Innovationsprozesse kommt der Kreativwirtschaft weiterhin eine Vorreiterrolle zu. Die Kreativwirtschaft ist jung (rund 39% der Unternehmen sind jünger als zehn Jahre), kleinbetrieblich strukturiert (61% Ein-Personen-Unternehmen) und baut wesentlich auf ihrer wichtigsten Ressource auf: dem (gut ausgebildeten) Humankapital, das auch die größte Bedeutung für Innovationsprozesse in der Kreativwirtschaft trägt.
Die Kreativwirtschaft ist über intensive Verflechtungen mit zahlreichen anderen heimischen Branchen sowie innerhalb der Kreativwirtschaft selbst verbunden und wirkt so als volkswirtschaftlicher Dynamisierungsfaktor.
Sie stellt ein breites Spektrum von typisch kreativwirtschaftlichen Gütern und Dienstleistungen sowie von ergänzenden Gütern und Dienstleistungen bereit. Die Kreativwirtschaft benötigt für ihre Leistungserstellung relativ viele Vorleistungen und bezieht diese fast ausschließlich aus Österreich. Dies ist einer der Gründe, warum ein weiteres Wachstum der Kreativwirtschaft auch auf indirektem Wege der österreichischen Wirtschaft zu mehr Wachstum verhelfen würde. Unter Berücksichtigung des Kreislaufs Arbeitsentgelt–Einkommen–Konsum führt ein Wachstum der Kreativwirtschaft auch zu einer Ankurbelung des Inlandskonsums. Wie sich mithilfe der Input-Output-Analyse berechnen lässt, generiert ein Euro Produktion in der Kreativwirtschaft eine zusätzliche Produktion in der gesamten
Volkswirtschaft im Ausmaß von 0,73 Euro. Für jeden Euro Wertschöpfung, der in der Kreativwirtschaft erwirtschaftet wird, entstehen zusätzlich 0,76 Euro an Wertschöpfung in der restlichen Wirtschaft. Jeder bzw. jede Beschäftigte der Kreativwirtschaft sichert zusätzlich 0,7 Beschäftigte der heimischen Wirtschaft ab.
Die Kreativwirtschaft unterstützt mit ihren Leistungen unmittelbar die Produktion und die Investitionstätigkeit in weiten Teilen der Wirtschaft.
Zu insgesamt 61% fließt der Output der Kreativwirtschaft an Kundinnen und Kunden aus der Wirtschaft, die die Güter der Kreativwirtschaft sowohl als Vorleistungsinput als auch als Investitionsgüter benötigen. Insbesondere der Bereich Handel und die wirtschaftsnahen Dienstleistungen sind wichtige direkte Abnehmer. Die Länge der Wertschöpfungskette, die angibt, wie oft ein Gut eine weitere Stufe des Produktionsprozesses durchläuft, bis es schließlich an die Endnachfrage geliefert wird, ist im Falle der Kreativwirtschaft besonders hoch (z.B. im Vergleich zum Bereich der wirtschaftsnahen Dienstleistungen). Verfolgt man die Wertschöpfungskette der Kreativwirtschaft bis an die Endnachfrage, so zeigt sich, dass sie mit ihren Lieferungen direkt oder indirekt insbesondere die Investitionstätigkeit und die Exporte der österreichischen Wirtschaft unterstützt, womit sie wesentlich zur Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft beiträgt. Die Zulieferbeziehungen laut Input-Output-Tabelle stellen in einer alternativen Sichtweise ein Vehikel für Industry-Crossovers dar und weisen darauf hin, dass diese nicht nur den direkt, sondern auch den indirekt nachgelagerten Bereichen zugutekommen. Hierbei ist insbesondere auf den langfristig wirkenden und immateriellen Charakter der kreativwirtschaftlichen Beiträge zur Investitionstätigkeit der österreichischen Wirtschaft hinzuweisen, die in den investierenden Branchen als Impuls für Wachstum und Produktivitätssteigerung wirken.
Die Strukturdaten zeigen, dass die Kreativwirtschaft zu einer realen wirtschaftlichen Größe herangewachsen ist. Durch ihre (im Vergleich zur Gesamtwirtschaft) dynamischere Entwicklung und ihre Innovationsaktivitäten gibt sie Wachstumsimpulse und trägt zur Wettbewerbsfähigkeit der Gesamtwirtschaft bei. Damit dieses Potenzial voll ausgeschöpft werden kann, benötigt die Kreativwirtschaft geeignete Rahmenbedingungen, da sie durch ihre spezifischen Charakteristika auch mit Herausforderungen konfrontiert ist (Stichwort kleine Unternehmensgröße, immaterielles Vermögen, nicht technische Innovationen). Wie in der österreichischen Kreativwirtschaftsstrategie angeführt, sind dabei Rahmenbedingungen für ein dynamisches, wissensbasiertes Entrepreneurship zentral: eine gut ausgebaute digitale und nicht digitale Infrastruktur, flexible Arbeitsbedingungen sowie wenig Bürokratie für Kleinunternehmen. Maßnahmen zur Ankurbelung der Investitionen und Innovationsfinanzierung sind auch für die Kreativwirtschaft von Relevanz. Zentral sind dabei die Verbesserung des Finanzierungszugangs und der Ausbau der Innovationsfinanzierung für die Kreativwirtschaft (inkl. Risikokapital). Dabei ist zu beachten, dass Kreativwirtschaftsunternehmen häufig andere Arten von Investitionen tätigen (z.B. in immaterielles Kapital wie Markenwerte, Human- und Organisationskapital) und aufgrund ihrer spezifischen Charakteristika oftmals keine klassischen Realsicherheiten bieten, was den Zugang zu Bankkrediten erschwert. Eine Maßnahme, die in diesem Bereich ansetzt, ist etwa der Garantiefonds der Europäischen Kommission und des Europäischen Investitionsfonds, der es Finanzinstituten durch eine Bürgschaft erleichtert, kleinen und mittleren Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft Kredite zu gewähren.
Faktor Kreativwirtschaft im Innovationssystem
Die Kreativwirtschaft ist eine sehr aktive Akteurin im Innovationssystem.
Ein hoher Anteil der Kreativwirtschaft weist eigene Innovationsaktivitäten auf. Die Kreativunternehmen setzen dabei häufig spezifische, insbesondere auch nicht technische Innovationsaktivitäten ein. 74% der befragten Kreativwirtschaftsunternehmen haben in den vergangenen drei Jahren neue Produkte bzw. Dienstleistungen für Kundinnen und Kunden, 57% neue interne Abläufe und Prozesse, 52% neue interne Verfahren zur Erstellung von Produkten bzw. Dienstleistungen, 51% Neuerungen im Marketing und 21% Geschäftsmodellinnovationen eingeführt. Insgesamt können 91% der Kreativwirtschaftsunternehmen als innovationsaktiv eingestuft werden. Auch F&E-Aktivitäten sind in der Kreativwirtschaft bedeutend: 41% der Kreativwirtschaftsunternehmen mit Innovationsaktivitäten setzen systematische Prozesse im Sinne eigener Forschungs- und Entwicklungsarbeit dafür ein.
Die Kreativwirtschaft wirkt als Treiberin des digitalen Wandels.
Neuartige Gestaltung und Technologieanwendung bilden die Schwerpunkte der Innovationen der Kreativwirtschaft. Als Innovationsnachfragerin gibt sie dabei auch wichtige Innovationsimpulse auf Lieferantinnen- und Lieferantenseite. 87% der Kreativunternehmen setzen im eigenen Unternehmen neuartige Produkte, Verfahren oder Technologien ein, die von anderen Unternehmen entwickelt wurden. 69% nutzen im laufenden Geschäftsbetrieb neuartige Softwareanwendungen, einschließlich neuer Internettechnologien, die teilweise von den Herstellerfirmen auch direkt für sie neu entwickelt oder wesentlich angepasst wurden. Wichtigste Ressource für die Innovationsprozesse in der Kreativwirtschaft bilden neben qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (inkl. Weiterbildung) auch eine entsprechende Unternehmens- und Teamkultur, ein offenes, kooperatives Mindset, ein geeignetes Unternehmensumfeld mit Kooperations- und Geschäftspartnerinnen und -partnern sowie Inspirationsquellen. Impulse für Innovationen erhält die Kreativwirtschaft neben unternehmensinternen Ressourcen zudem insbesondere von Kooperationspartnerinnen und -partnern, den Medien und neuen Technologien.
Open Innovation wird in der Kreativwirtschaft „gelebt“.
Die österreichische Kreativwirtschaft fokussiert stark auf Innovationskooperationen. 44% der Unternehmen führen Innovationsaktivitäten gemeinsam mit Kooperationspartnerinnen und -partnern durch, besonders häufig mit anderen Unternehmen aus der Kreativwirtschaft. Zumeist handelt es sich um anlassbezogene Zusammenarbeit auf Projektebene (73%), jedoch spielen auch langfristige, strategische Partnerschaften für mehr als die Hälfte der Kooperationen im Innovationsbereich eine zentrale Rolle. Die Voraussetzungen für Open Innovation – das entsprechende Mindset, die Arbeitszugänge und -weisen – sind typische Charakteristika der Kreativwirtschaft. Auch im Bereich anderer neuer Innovationsformen nimmt die Kreativwirtschaft eine Vorreiterrolle ein, wie etwa bei sozialen Innovationen, Serviceinnovationen oder Geschäftsmodellinnovationen. 44% der Kreativwirtschaftsunternehmen verfügen eigenen Einschätzungen zufolge über ein innovatives Geschäftsmodell, rund ein Fünftel hat sein Geschäftsmodell in den vergangenen drei Jahren innoviert. Insgesamt bestätigen die Ergebnisse, dass die Kreativwirtschaft eine wichtige Playerin im Innovationssystem bzw. auch eine wichtige Partnerin für die Einführung von Innovationen ist. Das Bewusstsein für die Innovationsaktivitäten und die Problemlösungskompetenzen der Kreativwirtschaft gilt es in der Gesamtwirtschaft noch stärker zu fördern (z.B. anhand von Best-Practice-Beispielen und zielgruppenspezifischen Formaten). Innovationsförderungen, die auf die spezifischen Bedürfnisse von Kreativwirtschaftsunternehmen ausgerichtet sind (aws impulse XS und XL), und insbesondere Maßnahmen, die auf die Zusammenarbeit von Kreativwirtschaft und Gesamtwirtschaft fokussieren (z.B. aws Kreativwirtschaftsscheck), sollen in diesem Sinne beibehalten bzw. ausgebaut werden. Auf die Art, wie die Kreativwirtschaft dazu beiträgt, dass sich Innovationen am Markt verbreiten – etwa als Early Adopter im Bereich neuer digitaler Tools und durch die Unterstützung ihrer Kundinnen und Kunden beim Einsatz dieser Tools – sollte zudem innovationspolitisch ein verstärktes Augenmerk gelegt werden.
Crossover-Effekte der Kreativwirtschaft
Die Kreativwirtschaft bewirkt vielfältige Crossover-Effekte, …
… die zu innovativen und intelligenten Lösungen für andere Branchen, den öffentlichen Sektor sowie für die Gesellschaft insgesamt beitragen. Der Rat der Europäische Union (2015) definiert „… Crossover-Effekte zwischen dem Kultur- und Kreativbereich und anderen Bereichen als einen Prozess […], bei dem die Kenntnisse und Fähigkeiten, die für den Kultur- und Kreativbereich charakteristisch sind, mit den Kenntnissen und Fähigkeiten in anderen Bereichen kombiniert werden, um innovative und intelligente Lösungen für die heutigen gesellschaftlichen Herausforderungen zu generieren.“ Drei maßgebliche Bereiche können dabei unterschieden werden: „Industry-Crossovers“, „Netzwerk-Crossovers“ und „Wissens-Crossovers“. „Industry-Crossovers“ beziehen sich auf vertikale, auf die Wertschöpfungskette bezogene, oder horizontale, sektorenübergreifende Effekte im Sinne von Produktivität und Innovation für Wirtschaft und Gesellschaft. „Netzwerk-Crossovers“ sind Effekte, die sich aufgrund des Vorhandenseins einer hohen Dichte an Kreativwirtschaftsunternehmen an einem bestimmten Ort ergeben (Cluster oder Kulturquartier). Die positiven Auswirkungen reichen von der Steigerung des regionalen Wirtschaftswachstums bis zur Erhöhung der regionalen Attraktivität und Identität. „Wissens-Crossovers“ beziehen sich auf neue Ideen, Innovationen und Prozesse, die in Kreativwirtschaftsunternehmen entwickelt werden und sich auf die Gesamtwirtschaft und die Gesellschaft auswirken. Dies ist etwa der Fall, wenn neue Organisationsformen, Arbeitsweisen und Techniken der Kreativwirtschaft in andere Wirtschaftsbereiche übernommen werden.
Industry-Crossovers: Die Kreativwirtschaft trägt zur Erhöhung der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit einer großen Vielfalt an Branchen bei.
Die Kreativwirtschaft wirkt als Bindeglied zwischen Sektoren und kann mit ihren spezifischen Leistungen (z.B. Design-, Gestaltungs-, IT- und Kommunikationsleistungen) in anderen Wirtschaftszweigen dazu beitragen, diese attraktiver zu gestalten, deren Vermarktung zu fördern, Geschäftsprozesse zu verbessern und die Digitalisierung voranzutreiben. Ein zentraler Crossover-Effekt der österreichischen Kreativwirtschaft ist dabei die Stärkung der Innovationsleistung anderer Unternehmen. Knapp 40% der Kreativunternehmen unterstützen ihre Kundinnen und Kunden dabei, Innovationen einzuführen, wobei die Innovationsbeiträge nicht in der Kreativwirtschaft verbleiben, sondern überwiegend (zu 62%) Branchen außerhalb der Kreativwirtschaft zugutekommen. Die Kreativwirtschaft liefert dabei Beiträge für den gesamten Innovationsprozess, verstärkt jedoch in frühen Phasen wie der Ideenfindung (71%) sowie der Gestaltung und dem Design (69%).
Industry-Crossovers: Kreativwirtschaft unterstützt bei Geschäftsmodellinnovation und Bewältigung des Strukturwandels.
Wie das im Bericht dargestellte Fallbeispiel der Kooperation zwischen der Designagentur moodley und der Bäckerei Auer Brot verdeutlicht, unterstützt die Kreativwirtschaft nicht nur Innovationen bei ihren Kundinnen und Kunden, sondern trägt zur Innovation ganzer Geschäftsmodelle und zur Neupositionierung von Marken – auch in traditionellen Branchen – bei. Sie liefert Strategien zur Bewältigung des Strukturwandels – Strukturwandels – durch Unterstützung sowohl bei der Digitalisierung als auch bei der Attraktivierung von Standorten und Geschäftslokalen und bei der Positionierung als attraktive Arbeitgeberin und attraktiver Arbeitgeber. Wesentlich ist dabei der Einsatz von (ganzheitlichen, längerfristigen) Designprozessen, die dazu dienen, Geschäftsmodelle zu inszenieren, Kaufprozesse zu vereinfachen, Räume und Arbeitsplätze attraktiver zu gestalten und ein Erlebnis zu schaffen.
Netzwerk-Crossovers: Stärkung regionaler Wertschöpfungs- und Innovationssysteme durch die Kreativwirtschaft.
Durch ihre starke regionale Verankerung entfaltet die Kreativwirtschaft ihre transformative Wirkung insbesondere auch im regionalen Kontext – etwa in Hinblick auf die Attraktivierung von Städten und Regionen, das Wachstum und die Belebung der Wirtschaft sowie die Förderung des Tourismus. Das im vorliegenden Bericht dargestellte Fallbeispiel der Werkstätte Wattens verdeutlicht, wie durch die Einbindung der Kreativwirtschaft in ein Unternehmens- und Gründungszentrum die lokalen Wertschöpfungs- und Innovationssysteme gestärkt werden und eine gegenseitige Befruchtung von traditionellen Leitbetrieben vor Ort, Technologieunternehmen, Start-ups und der Kreativwirtschaft erfolgt. Durch die Anziehungskraft des geschaffenen multidisziplinären Kreativzentrums entstehen Crossover-Effekte wie neue Firmenansiedelungen, neue Arbeitsplätze und ein attraktiveres Image für die Region.
Crossover-Effekte der Kreativwirtschaft für die Modernisierung der Verwaltung und die Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen:
43% der österreichischen Kreativwirtschaftsunternehmen zählen öffentliche Einrichtungen zu ihren wichtigen Kundinnen und Auftraggebern. Rund ein Viertel der Kreativunternehmen unterstützt öffentliche Einrichtungen bei Innovationen, und weitere 16 % der Kreativbetriebe kooperieren bei ihren Innovationsaktivitäten mit Partnerinnen und Partnern aus öffentlichen Einrichtungen. Kreativwirtschaftliche Inputs kommen dabei insbesondere der Umsetzung von New Public Management und E-Government-Lösungen zugute. Wie anhand des Fallbeispiels Anne Eli im vorliegenden Bericht dargestellt wird, kann die Kreativwirtschaft zudem Innovationsimpulse für das Gesundheitswesen liefern. Durch die Zusammenarbeit Kreativer aus unterschiedlichen Disziplinen und die Anwendung von (Human-Centered) Design wurde eine App mit ansprechendem Design und Kommunikationskonzept entwickelt, die den Zugang schwangerer Migrantinnen zu Gesundheitswissen sowie die Kommunikation zwischen den Migrantinnen und Gesundheitseinrichtungen verbessert. Damit lieferten die Kreativen nicht nur Innovationsimpulse für den Gesundheitsbereich, sondern konnten auch Lösungsansätze für komplexe gesellschaftliche Problemstellungen (Herausforderung Migrantinnengesundheit) sowie für die soziale Inklusion der Zielgruppe beitragen. Das Beispiel zeigt auch auf, dass das Potenzial von Crossover-Effekten im Gesundheitswesen noch ausbaufähig ist und die öffentliche Hand den Mehrwert von Servicedesign sowie ihre Vorbildfunktion in diesem Bereich noch stärker anerkennen bzw. wahrnehmen könnte.
Wie die Ergebnisse des vorliegenden Berichts aufzeigen, gibt es in Österreich eine gute Basis für das Zustandekommen von Crossover-Effekten der Kreativwirtschaft. Viele erfolgreiche Initiativen verdeutlichen, welche Erfolgspotenziale im verstärkten Ausschöpfen von Crossover-Effekten liegen. Allerdings zeigen sich auch vielfältige Herausforderungen, die auf mangelnde Bewusstsein, Silodenken in Branchen- und Politikbereichen oder mangelnde Möglichkeiten sektorenübergreifender Zusammenarbeit zurückzuführen sind. Auch die verstärkte Ausdehnung der Innovationspolitik und -förderung auf Innovationsarten abseits jener der traditionellen Produktionssektoren und High-Tech-Industrien ist ein Anliegen, das zur Förderung von CrossoverEffekten weiter vorangetrieben werden sollte. Die Aufnahme nicht technologischer, dienstleistungsbasierter Innovationsformen in die Innovations- und F&E-Politik sowie die Etablierung eines breiten Innovationsbegriffs erfordern dabei Anstrengungen auf allen politischen Ebenen – regional, national und auf EU-Ebene. Dabei könnten in einem weitergehenden Schritt auch themenoffene Programme angedacht werden, die die bestehenden spezifischen Förderungen wie aws Social Innovation Call, FFG Dienstleistungsinitiative oder aws impulse weiterdenken.
Der Abbau bestehender Hürden sowie das Setzen weiterer Anreize für Crossover-Effekte (wie auch in der Kreativwirtschaftsstrategie für Österreich vorgeschlagen) kann dazu beitragen, über Crossover-Effekte die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft zu erhöhen und neue innovative Lösungen für die heutigen gesellschaftlichen Herausforderungen zu entwickeln.
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Siebenter Österreichischer Kreativwirtschaftsbericht
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Executive Summary Seventh Austrian Creative Industries Report