Trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen bleiben die Creative Industries ein bedeutender wirtschaftspolitischer Faktor und fungieren als Innovationstreiber, der neue Technologien in verschiedenste Branchen einführt. Auch in wirtschaftlich herausfordernder Jahren zeigt die Branche Resilienz: Die Jahre 2023 (und 2024) sind in Österreich von einer Rezession geprägt. Die Entwicklung der Creative Industries verläuft – dies zeigt eine Hochrechnung - 2023 besser als in der Gesamtwirtschaft.
Österreichischer Kreativwirtschaftsbericht 2025
Rd. 76.000 Unternehmen mit über 208.000 Beschäftigten sind den Creative Industries zuzuordnen; diese Unternehmen, die fast ausschließlich Kleinstbetriebe sind, überwiegend sogar Ein-Personen-Unternehmen, erwirtschaften rd. € 32,6 Mrd. Jahresumsatz. Dies entspricht einer (auch inflationsbedingten) Steigerung von rd. 16 % gegenüber dem Vorjahr. In Bezug auf die Gesamtwirtschaft liegt die direkte Bedeutung der Creative Industries, gemessen an der Anzahl der Unternehmen, bei 13 %. Bei weiteren zentralen Indikatoren wie Umsatzerlösen, Bruttowertschöpfung und Bruttobetriebsüberschüssen beträgt der Anteil der Creative Industries zwischen 3 % und 4 % der Gesamtwirtschaft.
„Die Kreativwirtschaft ist ein unverzichtbarer Innovations- und Wirtschaftsfaktor in Österreich. Mit über 76.000 Unternehmen, 208.000 Beschäftigten und einem Umsatz von 32,6 Milliarden Euro trägt sie nicht nur 3 % zum BIP bei, sondern fungiert als Impulsgeber für andere Branchen. Kreativschaffende inspirieren mit frischen Ideen und neuen Ansätzen, die wesentlich zur ökologischen, digitalen und gesellschaftlichen Transformation beitragen.“
Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer, Bundesminister für Wirtschaft, Energie und Tourismus
Mag. Elisabeth Zehetner, Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus
„Die Kreativwirtschaft ist die Trendsetterin unserer Wirtschaft. Ihre Unternehmen sind die „Speedboote“, die durch kreative Lösungen und innovative Geschäftsmodelle anderen Unternehmen helfen, die Transformation zu meistern. Mit 3 % Anteil am BIP und einem Umsatz von 32,6 Milliarden Euro ist die Kreativwirtschaft nicht nur ein starker Wirtschaftssektor, sondern auch ein Katalysator für Veränderung in der gesamten Wirtschaft.“
Dr. Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich
Die Vielfalt der Geschäftsmodelle und Unternehmenskonzepte in den Creative Industries ist sehr groß. Viele Personen arbeiten – teils auch als Einstieg in die Selbstständigkeit – nebenberuflich in diesen Branchen, aber erwerbswirtschaftlich mit eigenen Unternehmen; daher gibt es rd. 23.500 Unternehmen mit weniger als € 10.000,- Jahresumsatz.
Die wichtigsten Bereiche der Creative Industries sind der Kunstmarkt (24.400 Unternehmen) gefolgt vom Bereich Werbung (15.600 Unternehmen); bezogen auf die Anzahl der Beschäftigten ist die Software & Games mit 53.000 Beschäftigen insgesamt die größte Branche gefolgt von den bereits genannten beiden Teilbereichen, Kunstmarkt (mit 44.500 Beschäftigten) bzw. Werbung (mit rd. 37.500).
Die Creative Industries weisen im Vergleich zur Gesamtwirtschaft eine kleinere durchschnittliche Betriebsgröße (3 gegenüber 6 Beschäftigte pro Unternehmen) und einen deutlich höheren Anteil an Ein-Personen-Unternehmen (74 % gegenüber 55 %) auf. Da die meisten Unternehmen der Creative Industries im Dienstleistungsbereich tätig sind (und daher der Wareneinsatz geringer ist), ist deren relativer Personalaufwand höher als in der Gesamtwirtschaft (23 % gegenüber 16 %).
Der Anteil der Frauen an der Gesamtbeschäftigung liegt bei 43 % (somit 2 %-Pkt. über dem Durchschnitt der Gesamtwirtschaft), in den Bereichen Buch- und Verlage ist dieser mit 61 % ebenso wie Design (57 %) und Werbung (51 %) überdurchschnittlich hoch, während die Musikwirtschaft (30 %) und Software & Games (27 %) die niedrigsten Anteile aufweisen.
Der Anteil selbstständig tätiger Frauen variiert stark zwischen den Branchen: Während er im Design (56 %), Buch & Verlag (44 %), Kunstmarkt (40 %) und Werbung (41 %) deutlich über dem Durchschnitt der Creative Industries (35 %) und der Gesamtwirtschaft (37 %) liegt, ist er in Architektur (18 %), Radio & TV (20 %) sowie Software & Games und der Musikwirtschaft (jeweils 9 %) weit unterdurchschnittlich.
Der Österreichische Kreativwirtschaftsbericht ist eine Maßnahme der Kreativwirtschaft Austria im Rahmen des Innovationsprogramm Kreativwirtschaft 2030 des Bundesministeriums für Wirtschaft, Energie und Tourismus in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Österreich, finanziert aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft, Energie und Tourismus.