Creative des Monats

Tiny House für digitale Nomad*innen

Büro, Schlafzimmer und Kunstraum auf vier Quadratmeter - Multifunktionales Pop-up Shed von Mac Krebernik.

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Fotos: Mac Krebernik

Das Tiny House wird seinem Namen gerecht: zwei mal zwei mal zwei Meter. „Gerade so groß, dass es in meinen Bus passt und ich die Teile alleine tragen und aufbauen kann“, sagt Mac Krebernik. Die Leichtbauweise war von Anfang an eine der wichtigsten Anforderungen, die sein Modell erfüllen sollte. Multifunktionalität stand ebenfalls auf dem Wunschzettel. „Ich wollte ein Haus, in dem ich übernachten und arbeiten kann und das mit wenigen Handgriffen zu einer Ausstellungsfläche umfunktioniert werden kann.“ Ein Pop-up Shed für digitale Nomad*innen.

 

Experimenteller Arbeitsplatz

In der Theorie war die Idee relativ konkret, aber weil Aufträge des technischen Illustrators Vorrang hatten, musste die Umsetzung warten. Um ins Tun zu kommen, entschloss er sich zu regelmäßigen Auszeiten in Open Labs: zunächst bei Oktolog, einem achttägigen „Art & Maker Camp“ im alten Welser Schlachthof, zehn Tage lang bei „pitch & patch“ in Grünbach am Schneeberg und zuletzt in der „Schmiede Hallein“. „Spielplätze, auf denen Prototypen entstehen können“, schwärmt Mac Krebernik über die Atmosphäre dieser experimentellen Festivals. „Man findet nicht nur Zeit, um sich auf sein Projekt zu konzentrieren, sondern auch Platz zum Arbeiten.“ Außerdem sei er interessanten Leuten begegnet, die ihm beim Prototypenbau unterstützten: „Als Technischer Illustrator habe ich zwar ein technisches Verständnis, aber wenig handwerkliche Praxis.“

 

Zimmer mit Aussicht

Von der ersten Skizze bis zum Moment, als Krebernik das 450 kg schwere Pop-up Shed vor der atemberaubenden Kulisse des Hochkönigs aufbaute, vergingen zwei Jahre. Das Wohngefühl auf vier Quadratmeter überzeugte: Die Leichtbauweise hielt den leichten Winden stand und die großen Plexiglas-Flächen ließen die Innenwelt optisch mit der Bergwelt ringsum verschmelzen. Tisch und Sitzbänke, die er tagsüber zum Essen und Arbeiten nutzte, wurden abends mit wenigen Handgriffen zu einem Bett umgebaut. Der Einsatz Hunderter Arbeitsstunden und rund 2000 Euro Materialkosten hatten sich gelohnt. Ein paar Details werden noch optimiert, die Stromversorgung soll autark funktionieren. Und dann sucht Mac Krebernik Locations in einem kreativen Umfeld, wo er sich temporär in seinem Pop-up Shed ansiedeln kann.

www.krebernik.eu