Nachschau zur Kreativwirtschaftsbörse Mode 2022
Mode-Matchmakingformat mit Fokus auf nachhaltig und fair arbeitende Unternehmen aus Österreich und Europa
Am 13. September 2022 fand im MuseumsQuartier Wien bei freiem Eintritt die Kreativwirtschaftsbörse Mode statt. Unter dem Motto From Contacts to Contracts präsentierten sich insgesamt 31 Produktionsunternehmen und Zulieferer aus Österreich, Deutschland, Portugal, Italien, Frankreich, Ungarn und dem Vereinigten Königreich einem Publikum aus Modeschaffenden, Designer_innen, jungen Modelabels und Studierenden.
Dem Publikum bot sich bei freiem Eintritt die einmalige Chance, Stoffe in geringen Abnahmemengen zu finden, qualitäts- und nachhaltigkeitsbewusste Produzent_innen persönlich kennenzulernen und sich einen Überblick über die Produktions- und Servicestrukturen im Mode- und Accessoirebereich zu verschaffen.
Die rund 350 Besucher_innen konnten sich an den Ständen der Aussteller_innen, darunter Lohnkonfektionär_innen, Zulieferer und Handelsagent_innen für Stoffe und Zubehör, Produktionsvermittler_innen, Textildrucker_innen und innovative Nischenproduzent_innen, über eine große Bandbreite an Technologien, Produkten und Dienstleistungen informieren, die die gesamte Wertschöpfungskette in der Modeproduktion von Materialbeschaffung bis Lohnfertigung und Verpackung abbildeten.
Von Prototypenentwicklung über Produktionsmanagement bis hin zu und 3-D Druck reichte das Spektrum, womit klassische Branchen der Modeproduktion durch innovative und bedarfsorientierte Positionen ergänzt wurden, was auf reges Interesse der Besucher_innen stieß.
Ebenfalls großen Zulauf fanden die vier Talks mit Branchenexpertinnen aus unterschiedlichen Fachbereichen, die am Nachmittag stattfanden, um den Besucher_innen ein noch umfangreicheres Angebot und Qualifizierungsmaßnahmen im praktischen Bereich sowie Wissensvermittlung zu bieten.
Gertrude Klaffenböck sprach als Vertreterin der Clean Clothes Campaign Österreich darüber, wie Modeschaffende, Kleidungshersteller und -händler die soziale und menschenrechtliche Dimension von Nachhaltigkeit stärker berücksichtigen können. Gründerin, Dozentin und Beraterin Sabinna Rachimova gab in ihrem Vortrag „Verantwortung und Nachhaltigkeit in der Modebranche“ Einblicke in die Arbeit ihres eigenen Labels und legte dar, welche Aufgaben ein Unternehmen mit Verantwortungsbewusstsein bewältigen muss. Anschließend erläuterte Silvie Fröch vom Österreichischen Patentamt die Vorteile einer registrierten Marke und wie kreative Schöpfungen im In- und Ausland geschützt werden können, um besser gegen Nachahmer gewappnet zu sein. Schließlich sprachen Tessa Moroder, Ökonomin und Mitgründerin des Textil Hubs Lottozero, Essi-Johanna Glomb, Textildesignerin und Designforscherin an der Weißensee Kunsthochschule Berlin, Sigrid Rotzler, Bekleidungstechnologin und Elektronikforscherin am Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration und Pauline Gamore vom Le Textile Hub in Lyon als Initiatorinnen des Future Textile Net über die Vorteile von Kollaborationen an der Schnittstelle von Forschung, Design, DIY und Industrie.
Organisiert wurde die Kreativwirtschaftsbörse Mode von der Austrian Fashion Association in Zusammenarbeit mit der Kreativwirtschaft Austria der WKÖ, der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA und der MQ Vienna Fashion Week.
Fotos: © MARKO’s PHOTOGRAPHY